LSV Ziegelheim – SV Hermsdorf 26:27 (14:16)

Endlich wieder Handball in Ziegelheim.

Eine bis auf den letzten Platz ausverkaufte Wieratalhalle. 60 Minuten packender Handball. Und eine bis zum Ende aufopferungsvoll kämpfende Heimmannschaft. Hätte man sich nach über einem Jahr Handballpause ein Drehbuch heraus können, es hätte wohl zumindest für die Ziegelheimer am Samstagabend genau so ausgesehen, wie es in diesen 60 Minuten gelaufen ist. Einzig ein verdienter Punktgewinn blieb dem LSV verwehrt. Sah man die Favoriten aus Hermsdorf nach 40 Minuten beim Spielstand von 17:22 auf die Siegerstraße einbiegen, sollte ausgerechnet eine zweifelhafte rote Karte gegen den wieder genesenen Andre´ Heinig der Knackpunkt für den LSV sein, um doch noch einmal ins Spiel zurück zu kommen. LSV – Trainer Patrick Küttner meinte nach der Partie:“ Am Ende ist es schade, dass wir dem großen Favoriten kein Bein gestellt haben. Jedoch überwiegt das Positive über die Entwicklung der Mannschaft, das Engagement, sowie der Wille, welchen wir heute ausnahmslos gezeigt haben.“

Mit jeder Menge Tempo starteten beide Mannschaften ins Spiel und der erste Treffer sollte auf den 17-jährigen Collin Köblitz gehen, welcher eiskalt vom Strafwurfpunkt zum 1:0 verwandelte. Mit viel Engagement und Selbstvertrauen gingen die Gastgeber die Partie an und überraschten zu Beginn die Gäste von allen Positionen. Lediglich gegen die wurfgewaltigen Daniel Zele und Felix Reis fand man in der Defensive kein Mittel. Ging dann im Angriff mal doch nix, war da immer noch Oldie Steffen Moritz, welcher die Hermsdorfer Defensive ein ums andere Mal überraschte. Als dann Jonas Krause zum 6:4 traf, hatte die Wieratalhalle erstmals Betriebstemperatur aufgenommen. Nun aber sollte der Favorit das Zepter übernehmen und ließ kurzzeitig seine Klasse aufblitzen. Doch der LSV hatte stets die richtige Antwort parat. Sei es über Andreas Biedermann, Collin Köblitz oder den am Ende elffachen Torschützen Steffen Moritz. Bis zur Pause versuchten sich die Gäste dann erstmals abzusetzen. Doch so richtig sollte das nicht gelingen. Steffen Moritz verkürzte mit dem letzten Treffer in Durchgang eins zum 14:16.

Aus der Kabine kamen dann die Gäste besser heraus und bauten über Felix Reis, Jan Heilwagen und Kristijan Smiljic ihre Führung bis auf 14:19 aus. Erst Steffen Moritz und erneut Collin Köblitz konnten den Bann brechen und wieder für den LSV treffen. Als beim Spielstand von 17:20 dann Andre´ Heinig eine etwas überzogene rote Karte kassierte, schien die Partie endgültig in die gewohnte Bahn zu gehen. Da konnte noch keiner wissen, dass dieser Rückschlag sich als Initialzündung für die Hausherren erweisen sollte. Plötzlich waren sowohl Mannschaft als auch Zuschauer hellwach und sollten bis zum Ende alles in die Waagschale werfen. Da war zum einen ein schier unüberwindlicher David Püschel, welcher einfach an jedem Ball dran war. Zum anderen sollte im Angriff jetzt fast alles gelingen. Steffen Moritz hämmerte die Bälle aus dem Rückraum in die Maschen, Collin Köblitz und Jonas Krause trafen vom 7m – Punkt und als erneut Jonas Krause zum 23:23 traf, musste man um das Dach der Wieratalhalle fürchten. Der LSV war jetzt der Sensation so nah. Erneut gelang Steffen Moritz der Ausgleich. Jetzt blitze aber erneut die Erfahrung und Kaltschnäuzigkeit der Gäste auf, welche in dieser Phase den Ausschlag geben sollte. Und 90 Sekunden vor dem Ende führten die Hermsdorfer wieder mit 24:27. Innerhalb von 20 Sekunden konnten dann Andreas Biedermann und Steffen Moritz zum 26:27 treffen. Am Ende sollte die Zeit nicht für einen weiteren Treffer ausreichen und etwas glücklich gingen beide Punkte auf die kurze Reise ins Holzland.

Nach der Schlusspfiff ließen sich die Ziegelheimer zurecht von ihren Fans feiern. Auf diese Leistung kann und muss man in den nächsten Spielen aufbauen. Und trotz der Niederlage bekamen Trainer und Spieler jede Menge Glückwünsche für eine couragierte Leistung, denn über 60 Minuten hatte man dem Staffelfavoriten alles abverlangt.

Nico Stötzner

LSV: Püschel, Wolf; Zverina, Köblitz (4/4),Heinig, Moritz (11), M.Krause, Winter, Dietrich, Wunderlich (2) ,J.Krause (6/5), Biedermann (3), Limbäcker