LSV Ziegelheim – SV Aufbau Altenburg 23:24 (12:12)
Die Uhr in der Wieratalhalle hatte die letzte Sekunde eines emotionalen und spannenden Derbys soeben ablaufen lassen, da trat Ronny Wunderlich an den Strafwurfpunkt und hatte die Chance für seine Farben für einen verdienten Punktgewinn zu sorgen. Leider scheiterte er an David Kießhauer im Altenburger Tor, die Gäste aus der Skatstadt freuten sich über zwei glückliche Derbypunkte und machten die Niederlage aus dem Hinspiel wieder weg. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten 500 Zuschauer in der Halle ein mitreisendes, tolles und jederzeit spannendes Nachbarschaftsduell gesehen, welches Werbung für den Handball im Altenburger Land war. Nach dieser Partie rang auch LSV – Trainer Patrick Jahn um Worte: „ Wir sind ganz gut ins Spiel hinein gekommen und trotz einiger Fehler gingen wir 12:8 in Führung. Dann kamen allerdings für uns die entscheidenden Minuten, in welchen uns ewig kein Tor gelang. Altenburg war nun besser im Spiel und wir verloren unseren roten Faden im Angriff. Im zweiten Durchgang hielt uns Elias Schwarzenberg im Spiel, welches wir nicht mit der letzten Aktion verloren haben.“
Der Altenbruger Tim Krause war es, welcher mit dem ersten Tor der Partie das Derby eröffnete. Doch mit zwei Rückraumwürfen durch Collin Köblitz ging der LSV seinerseits in Führung. Die Anfangsphase sollte den Hausherren gehören. Alexander Rink kam sofort mit drei Paraden ins Spiel und im Angriff übernahm der älteste Akteur auf dem Spielberichtsbogen das Spiel. Der 46 –jährige Steffen Moritz drückte wie zu seinen besten Zeiten der Anfangsviertelstunde seinen Stempel auf und glänzte mit vier Treffern. Nach zehn Minuten führte der LSV somit mit 5:2. Erst Philipp Stark unterbrach den ersten Lauf des LSV und verkürzte mit zwei Krachern aus dem Rückraum auf 5:4. Doch weiterhin war der LSV tonangebend und legte nach drei Toren von Ronny Wunderlich wieder auf 10:6 vor. Gästetrainer Christian Hoppe reagierte mit der ersten Auszeit, welche einige Umstellungen im Spiel der Gäste zur Folge hatte. Doch erst waren noch einmal Steffen Moritz und Max Harles an der Reihe und trafen bis zum 12:8. Dann kam jedoch ein unerklärlicher Bruch ins Spiel des LSV. In den fünf Minuten vor der Pause gelang kein Treffer mehr. Die Gäste erkämpften sich nun immer wieder Bälle in der Abwehr und konnten über Tim Krause und Robby Borngräber verkürzen. Unmittelbar vor der Pause stellte Tony Kirmse auf 12:12 und stellte den Spielverlauf der ersten dreißig Minuten ein wenig auf den Kopf.
Sichtlich geschockt von der Aufholjagd der Altenburger, startete der LSV in den zweiten Durchgang und bereits nach sieben Minuten sah sich Patrick Jahn genötigt seine Männer wieder zur Besprechung zu rufen. Bis dahin hatte lediglich Ronny Wunderlich getroffen. Die Gäste hatten ihrerseits über Tony Kirmse kurz vorher auf 13:16 gestellt. Vor allem mit Tim Krause am Kreis der Altenburger hatte man so seine Probleme. Er erzielte das 14:17 und der LSV läutete nun mit Elias Schwarzenberg, welcher gleich einen Ball parierte die Aufholjagd ein. Während die Gäste nun klarste Gelegenheiten die Führung auszubauen liegen ließen, kam der durch Ronny Wunderlich und Max Harles auf 16:17 heran. Erneut war es Steffen Moritz, welcher zum Ausgleich traf. Spätestens jetzt hatte man das prickelnde Derby, was sich wohl alle im Vorfeld gewünscht hatten. Beide Fanlager waren nun komplett auf Betriebstemperatur und unter dem großen Jubel der LSV – Fans brachte Andreas Biedermann seine Farben wieder in Front. Die Partie, welche souverän von den beiden Eisenacher Unparteiischen geleitet wurde, lebte nun von der Spannung und es ging immer wieder hin und her. Die Gäste drehten in Person von Tony Kirmse und Lars Schäfer wieder die Partie und lagen fünf Minuten vor dem Ende erneut mit zwei Toren vorn (20:22). Max Harles hielt den LSV jedoch mit zwei Treffern im Spiel und eine Minute vor dem Ende traf Lukas Zverina zum Anschlusstreffer (23:24). Altenburg hatte nun mit ihrem letzten Angriff die Möglichkeit das Spiel zu entscheiden, doch der letzte Wurf der Gäste wurde durch Elias Schwarzenberg entschärft. Auszeit Ziegelheim und noch 20 Sekunden zu gehen. Mit ablaufender Zeit war Lukas Zverina nur auf Kosten eines Strafwurfes zu stoppen, welcher dann David Kießhauer im Altenburger Tor zum Derby Helden werden lassen sollte.
Nico Stötzner
LSV: Rink, Schwarzenberg; Harles (4), Zverina (2), Köblitz (2), Heinig, Moritz (8), Zeise, Winter, Wunderlich (5/4),Pörsel, J.Krause, Biedermann (1)
ABG: Kießhauer, Köhler; Stark (3), Kirmse (4), Walzel, Krause (6), Vogeler (2), Engelhardt, Bettels (1), Unger (2), Kühn, Borngräber (2)Schäfer (4/4), Matuszka