SV Aufbau Altenburg – LSV Ziegelheim 25:24 (13:15)

Über 900 Zuschauer sahen am Samstagabend im Goldenen Pflug ein bis zur letzten Minute spannendes Derby, aus welchem Aufbau Altenburg am Ende als glücklicher Sieger hervorging. Die Ziegelheimer scheiterten wieder einmal an sich selbst. So gelang dem LSV zwischen der 40. und 55. Spielminute kein einziger Treffer und obwohl man sich kurz vor der Schlusssirene zurück kämpfte, jubelten am Ende die Gastgeber und feierten den zweiten Derbysieg in Folge. Die Gäste aus dem Wieratal ließen vor allem im Torabschluss zu viel liegen und müssen nun im Hinblick auf die letzten beiden Spiele schleunigst zu ihrer Form vom Saisonbeginn zurückfinden.

Die Voraussetzungen waren auf Ziegelheimer Seite nicht gerade ideal. Einige Spieler konnten aufgrund von Erkältungen nur bedingt oder gar nicht trainieren. Trainer Patrick Jahn musste erkrankt komplett auf das Spiel verzichten und wurde von Torsten Urwank an der Seitenlinie vertreten. Den besseren Auftakt in die Partie hatten die Gastgeber und das obwohl sie gleich zweimal an Kevin Bauer im Ziegelheimer Gehäuse scheiterten. Steffen Moritz war es, welcher zum 2:2 ausgleichen konnte. Der LSV verstrickte sich zu Beginn zu oft in Einzelaktionen oder war, wie bereits vor Wochenfrist, nicht zielsicher im Abschluss. In der 13. Minute war es Tony Kirmse, der zum 2:4 für die Hausherren traf. Es war in der Anfangsviertelstunde ein Spiel der beiden Abwehrreihen. Die Ziegelheimer bissen sich dabei häufig am Mittelblock der Altenburger die Zähne aus. Collin Köblitz konnte dann auf 4:5 verkürzen. Doch weiterhin war der LSV einfach nicht in seinem Spiel und Altenburg konnte auf 4:7 enteilen. Trainer Torsten Urwank nahm jetzt einige Umstellungen vor und Max Harles konnte von Linksaußen mit zwei Treffern seine Farben wieder heran bringen. Nach 20 Minuten traf dann Ronny Wunderlich vom Strafwurfpunkt zum 8:9. Die Gastgeber kamen aber über Lennart Bettels wieder auf 11:9 in Front. Nun ging allerdings ein Ruck durch die Ziegelheimer Mannschaft und bis zur Pause sollte man das Spiel dominieren. Kevin Bauer trieb seine Vorderleute mit seinen Paraden an und Jonas Krause und Max Harles trafen unter dem großen Jubel der 300 mitgereisten Ziegelheimer Zuschauer zum 11:11. Nun spielte nur der LSV und Altenburg leistete sich die einfachen Fehler, was den LSV auf 14:11 enteilen ließ. Beim 15:13 ging es dann erst einmal in die Kabinen und alle Beteiligten konnten durch schnaufen.

Den besseren Auftakt in den zweiten Durchgang sollten, trotz zweier schneller Tore des Altenburgers Tony Kirmse, die Gäste haben und Ronny Wunderlich konnte den Vorsprung auf drei Treffer ausbauen (18:15). Nun war es für alle Anwesenden ein Derby, was man sich im Vorfeld gewünscht hatte, welches vor allem von der Spannung lebte. Nach 40 Minuten sorgte Andreas Biedermann für das 20:18. Da konnte noch niemand der es an diesem Tag mit den Grün – Weißen hielt ahnen, dass dies für eine Viertelstunde das letzten Tor für die Ziegelheimer bleiben sollte. Immer wieder scheiterte man nun am Mittelblock der Hausherren, leistete sich technische Fehler oder war im Torwurf nicht überzeugend. In dieser Phase sollten den Altenburgern zwar auch nur fünf Treffer gelingen, welche aber ausreichen sollten um die Partie wieder komplett auf den Kopf zu stellen und mit 20:23 in Führung zu gehen. Alles oder Nichts hieß es jetzt auf Ziegelheimer Seite. Alexander Rink hielt zwei ganz wichtige Bälle und die offensive Deckung des LSV sollte ihre Wirkung ebenfalls nicht verfehlen. Max Harles hämmerte zwei Bälle in den Winkel und verkürzte auf 23:24 aus Sicht der Ziegelheimer. Die Gastgeber scheiterten jetzt erneut frei an Alexander Rink und Steffen Moritz war es, der unter dem großen Jubel des Ziegelheimer Blocks zum Ausgleich traf. Es war nun ein Spiel auf Messers Schneide und Tim Krause sollte den entscheidenden Treffer zum Endstand erzielen, weil der LSV im letzten Angriff der Partie erneut nicht die richtigen Mittel fand. Am Ende jubelten die Altenburger etwas glücklich über zwei Punkte in einem Spiel, welches eigentlich keinen Sieger verdient gehabt hätte. Denn eigentlich gab es an diesem Tag nur einen Sieger und das war der Handballsport im Altenburger Land.

Für die Ziegelheimer stehen nun zum Jahresabschluss noch die Spiele in Eisenach und Gera an. Zumindest in Gera muss man eigentlich noch einmal zwei Punkte holen, um nicht wieder in den Tabellenkeller zu rutschen.

Nico Stötzner

LSV: Bauer, Rink; Harles (6),Köblitz (5), Heinig, Moritz (3), Ohme, Winter, Wunderlich (5/3), Pörsel, J.Krause (3), Jahn, M.Krause, Biedermann (2)