19:30 Uhr, Wieratalhalle Ziegelheim, jeder Platz ist besetzt und auch die Ränge sind gut besucht. Anpfiff zum Derby SV Aufbau Altenburg-LSV Ziegelheim. Doch es spielen nicht etwa die Männer, wie man jetzt vermuten könnte. Nein, es stehen sich die Frauenmannhaften der Thüringer Oberliga gegenüber. Die letzte Begegnung war das Pokalfinale 2014 in Bad Blankenburg und die konnte Aufbau klar für sich entscheiden. Als klarer Underdog starteten die LSV Damen auch wieder in diese Partie. Über 500 Zuschauer fieberten dem Match entgegen. Die Spannung war förmlich greifbar.
Das klare Ziel war es, Altenburg das Leben so schwer wie möglich zu machen. Das bedeutet nichts geringeres, als dass das ziegelheimer Abwehrbollwerk stehen musste! Und direkt im ersten Angriff setzte eben dieses das erste Zeichen. Altenburg wurde zu einem Fehlwurf gezwungen und der LSV startet einen schnellen Gegenangriff. Nach 45 Sekunden brachte Anne Erler die Ziegelheimerinnen 1:0 vor und weil es so schön war, wiederholte der LSV das gleich nochmal, 0:2 Führung. Was für ein Start! So hatten sich das die Gäste sicher nicht vorgestellt. Nach nicht mal acht Minuten nahm der SVA seine erste Auszeit, bei einem Stand von 4:4. Die Ziegelheimerinnen setzten die Anweisungen ihres Trainers zu 100 Prozent um. Die Abwehr um Franziska Golon, Luisa Dietrich und Tina Andersch war kaum zu durchbrechen. In jedem Angriff zwang man den Gegner zu einem Abschluss durch Zeitspiel. Das führte entsprechend oft zu Fehlwürfen des SVA und Ballgewinnen für den LSV. Kurz vor Ende der ersten Halbzeit brachte ein Treffer von Tina Andersch den LSV sogar mit 11:10 in Führung! Hochmotiviert startete man nun in die zweite Hälfte, denn der Plan hatte sich geändert. Hier sollte niemand nur noch geärgert werden, jetzt wollte man dem Gegner definitiv Punkte anknöpfen! Die Partie war hart umkämpft und Tor um Tor war hart erkämpft. Man schenkte sich nichts! Doch die LSV Damen waren fest entschlossen, zumindest einen Punkt in Ziegelheim zu behalten. Man konnte immer wieder die beiden Kreisläuferinnen in Szene setzen und dadurch immer wieder einen 7-Meter erzwingen. Am Punkt war Laura Neyer die Frau des Spiels. Sechs von sechs 7-Metern verwandelte sie souverän und war damit Player of the Match! Zweieinhalb Minuten vor Schluss brachte sie den LSV damit sogar mit 20:19 in Führung. Die Wieratalhalle verwandelte sich in einen Hexenkessel und der Traum vom Sieg war zum greifen nah! Leider machte Vivien Klöppel in der 59. Minute ihr fünftes Tor und warf damit den Ausgleich zum 20:20. Nun war es am Ende „nur“ ein Punkt, den man dem klaren Favoriten abknöpfen konnte, doch es fühlte sich an wie ein Sieg!
Mit diesem Ergebnis hatte wohl niemand in der Halle gerechnet. Doch eins macht es ganz deutlich. Zuhause ist der LSV ein nicht zu unterschätzender Gegen, egal wer da kommt! Mit einer überragenden Mannschaftsleistung, sowohl auf der Platte als auch auf der Bank, konnten die Ziegelheimerinnen ihre Klasse beweisen. Mit diesem Unentschieden kletterte man in der Tabelle auf Platz vier.
Jetzt heißt es erstmal zwei Wochen Luft holen, bis es am 15.2 nach Nordhausen geht. Dort erhofft man sich, endlich die ersten Auswärtspunkte mit nach Ziegelheim zu bringen.
Wir bedanken uns noch einmal bei über 500 Zuschauen in der Wieratalhalle, die die perfekte Atmosphäre für dieses Spiel geliefert haben!
Es spielten: Lena Kipping(1), Isabel Harles, Scady Wagner(1), Anne Erler(4), Lind Krause, Laura Neyer(6), Maria Erler(4), Luisa Dietrich(1), Jolina Edel, Angelie Gerber, Tina Andersch(1), Alina Hohlfeld(1), Franziska Golon(1), Sophia Lory, Maria Bromme, Tina Grünler