Am vergangenen Sonntag wartete die nächste Herausforderung im Kampf um den Thüringenmeister auf die männliche Jugend-A der JSG Altenburger Land.

Bei bestem Sommerwetter machte sich das Team um 10.00 Uhr auf den langen Weg nach Wutha-Farnroda. Dabei gab es die erste Hiobsbotschaft bereits am Samstagabend. Emil Winter musste seinen Einsatz fürs Team verletzungsbedingt absagen. Doch ein anderes Teammitglied bewies ohne zu zögern Teamgeist. Paul Kühn, Pfingsten gerade erst von einem Auslandsaufenthalt in Amerika zurückgekehrt, erklärte sich spontan bereit, die Fahrt nach Wutha-Farnroda mit anzutreten um die Mannschaft in diesem wichtigen Spiel zu unterstützen.

Nachdem auch der HBV Jena 90 seine beiden Spiele gegen die Mannschaft aus Westthüringen gewonnen hatte, war der LSV fast schon zum Siegen verurteilt, wollte man sich die Chancen auf den Titel erhalten.

Doch eines lässt sich gleich vorweg sagen – auch unserer männlichen Jugend A scheinen Sonntagsspiele nicht wirklich zu liegen!

Das Ziel der JSG für diese Partie war klar, zwei Punkte mussten bei diesem Einsatz im Westen Thüringens herausspringen. Und dieses Mal wollten die Jungs gleich von Spielbeginn an zeigen, wer in dieser Partie als Sieger vom Feld gehen sollte. Doch das Spiel selbst nahm dann einen völlig anderen Verlauf und bescherte vor allem dem Trainerteam einen ungewohnt aufregenden Nachmittag.

Den ersten Treffer markierten die Gastgeber; doch der LSV konnte postwendend ausgleichen. Wutha-Farnroda hatte aus dem Hinspiel gelernt und Max Harles mit einem recht persönlichen Bewacher gleich an die kurze Leine gelegt. Also übernahm Collin Köblitz auf der anderen Seite dessen Part und eröffnete den Torreigen auf Seiten der JSG.  Nach seinen drei Treffern in Folge lag die JSG hauchdünn 3:2 vorn, als Lukas Zeise seine erste, nicht unbedingt verdiente Zeitstrafe kassierte. Diese 2 Minuten Überzahl wussten die Gastgeber zu nutzen und gingen nur ihrerseits 5:3 in Führung. Danach erarbeitete sich die JSG immer wieder klare Chancen. Vor allem Julius Helbig bekam auf Außen immer wieder gute Möglichkeiten, die er durchaus auch zu nutzen wusste. Leider sah der Schiedsrichter ein Betreten des Kreises, so dass sein Treffer leider nicht gezählt werden konnte.  Durch Tore von Max Harles und Collin Köblitz gelang der JSG in der 15. Minute nochmals eine knappe 7:5 Führung. Doch die folgende Hinausstellung für Max Harles ermöglichte den Gastgebern erneut den Ausgleich. Und genau so sollte es in den folgenden 15 Minuten weitergehen. Bis zur 30. Minute entwickelte sich ein Schlagabtausch auf Augenhöhe, bei dem es keinem Team gelang, sich deutlich abzusetzen. In den letzten Minuten der ersten Hälfte hatten die Gastgeber noch einmal die Nase vorn und gingen mit einer 15:13 Führung in die Pause.

Auf Seiten des LSV waren es vor allem kleine technische Fehler, eine unzureichende Chancenverwertung und Abstimmungsfehler in der Abwehr, die zum 2-Tore-Rückstand zur Halbzeitpause führten. Viel zu tun für das Trainerteam in der Halbzeitpause, wenn hier noch mal eine Wende herbeigeführt werden sollte.

Lukas Zeise brachte sein Team mit dem ersten Tor in Halbzeit zwei wieder in Schlagdistanz. Und auch Collin Köblitz, Max Harles und Marius Güntner legten nach. Doch weil es in der Abwehr der JSG weiterhin Unstimmigkeiten gab, wollte der Ausgleich einfach nicht fallen. Noch immer lag die JSG 19:17 hinten. Mit der Einwechslung von Paul Fischer in der 37. Minute stabilisierte sich die Abwehr der JSG endlich. Und dann war es Rückkehrer Paul Kühn, der ohne eine einzige Trainingseinheit mit dem Team in dieser Saison, mit seinen beiden Treffern zum 19:19 das Spiel erstmals wieder auf Null stellte. Zwar konnte Wutha-Farnroda noch einmal mit 20:19 in Führung gehen. Doch jetzt war der Ehrgeiz der Jungs aus dem Altenburger Land geweckt! Moritz Krause glich mit seinem Treffer aus und auch er legte mit einem zweiten Treffer in der 42. Minute zur 21:20 Führung nach. Und diese Führung verteidigte die JSG jetzt mit Mann und Maus. Vier Zeitstrafen kassierten die Gäste für ihren Einsatz in der Abwehr (und vielleicht nicht jede unbedingt gerechtfertigt), doch auch diese Zeiten in Unterzahl überstand die Mannschaft. Vor allem, weil auch Elias Schwarzenberg im Gehäuse der JSG mittlerweile zu Höchstform aufgelaufen war. Egal ob vom 7-Meter-Punkt oder frei vorm Tor; er hielt seinen Kasten nun sauber und damit sein Team im Spiel. Nach der 3. Hinausstellung für Lukas Zeise sprang Marvin Pörsel ohne zu zögern auf dessen Position ein und machte seine Sache bei seinem ersten Einsatz als Kreisläufer richtig gut. Auch wenn er keinen eigenen Treffer beisteuern konnte, schaffte er doch Platz für seine Mitspieler. Und Collin Köblitz, Max Harles, Moritz Krause und Paul Kühn nutzen diesen optimal aus und ließen weiterhin eine knappe Führung für den LSV auf der Anzeigetafel aufleuchten. Ein erneuter Ausgleich in der 49. Minute machte die Partie noch einmal richtig spannend. Vor allem für das Trainergespann der JSG begannen jetzt die wohl aufregendsten 10 Minuten ihrer bisherigen gemeinsamen Tätigkeit. Doch „ihre“ Jungs behielten die Nerven und stellten mit einem 3:0 Lauf die Weichen wieder in Richtung Sieg. 81 Sekunden vorm Abpfiff versenkte Collin Köblitz den Ball vom 7-Meter-Strich im Tor der Gäste und ließ sein Team beim Stand 28:26 für die JSG auf den Sieg hoffen. Doch auch die Gastgeber nutzen ihren Angriff, um noch einmal auf 1 Tor zu verkürzen. 40 Sekunden vorm Schluss war es dann noch einmal Paul Kühn, der mit seinem Treffer zum 29:27 für die JSG den Auswärtssieg perfekt machte und dem Team alle Chancen auf den Titel Thüringenmeister offen ließ.

Nach diesem Sieg in Wutha-Farnroda, der vor allem aus einer ganz starken Leistung des gesamten Teams resultiert, kommt es am kommenden Sonntag in Jena dann wohl zur Entscheidung in der Meisterschaft.

Spannender könnte man ein Drehbuch kaum schreiben. Am voraussichtlich letzten Spieltag um die Thüringenmeisterschaft (die Teilnahme des ThSV Eisenach ist wohl leider immer noch ungeklärt) wird am kommenden Sonntag um 13.00 Uhr in der Werner-Seelenbinder-Sporthalle in Jena wahrscheinlich der Thüringenmeister gekürt. Beide Teams können sich noch berechtigte Chancen auf den Titel ausrechnen. Die JSG hat die Nase ganz knapp vorn, nachdem man das Heimspiel in Altenburg zu Beginn der Saison knapp mit 37:35 gewinnen konnte. Doch diese 2 Tore Vorsprung sind kein letztlich kein beruhigendes Polster, auf das sich die JSG verlassen könnte. Ein letzter Sieg muss her, um die letzte Saison der Jungs im Jugendbereich nach vielen Erfolgen in den vergangenen Jahren noch einmal mit einem Titel zu krönen.

Die JSG würde sich ihrer letzten gemeinsamen Partie noch einmal über die Unterstützung ihrer Fans auch auf fremden Boden freuen.

 

JSG Altenburger Land spielte mit: E. Schwarzenberg, M. Güntner, P. Kühn, M. Pörsel, C. Köblitz, M. Harles, M. Krause J. Helbig, L. Zeise, .P. Fischer