Behringen Sonneborn – LSV Ziegelheim 29:24 (14:7)

Mit hängenden Köpfen sind die Ziegelheimer Handballer am Samstag aus Behringen zu-rückgekehrt. Beim direkten Tabellennachbarn setzte es die nächste Niederlage. Grund da-für waren zwei vollkommen unterschiedliche Halbzeiten. Wusste man im zweiten Durch-gang zu überzeugen und konnte diesen sogar gewinnen, war jedoch die Hypothek, welche man sich in den ersten dreißig Minuten auferlegt hatte einfach zu groß. Ja man kann sogar soweit gehen und sagen das die erste Halbzeit die wohl schlechteste der ganzen Saison war. In dieser agierte man ohne Biss und es fehlte die letzte Überzeugung den Ball mit al¬ler Gewalt im Tor unter zu bringen. In der Abwehr konnte man sich vor allem bei Alexander Rink bedanken, dass der Rückstand zur Pause nicht noch höher war. Auch LSV – Trainer Patrick Jahn zeigte sich konsterniert, angesichts der des Spieles vor der Pause: „ Wir verlieren da Spiel in der ersten Halbzeit, weil wir im zweiten Durchgang zeigen, dass wir die Partie gewinnen können. Ich kann nicht sagen, warum wir in in den ersten dreißig Minuten nicht unser volles Potenzial ausschöpfen?“

Viel hatte man sich auf beiden Seiten für dieses so wichtige Spiel im Abstiegskampf vorgenommen. Und die ersten Minuten sollten vor allem den beiden Torhütern gehören. Auf LSV – Seite startete Alexander Rink gleich mit einer Parade und auf der Gegenseite eröffnete Steffen Moritz mit seinem Treffer die Partie. Da konnte noch keiner wissen, dass es die letzte Führung der Ziegelheimer bleiben sollte. Fortan verstrickte man sich in Einzelaktionen, spielte ohne Druck auf die Abwehr und scheiterte immer wieder im Torabschluss. Collin Köblitz konnte mit seinem 100. Saisontreffer letztmalig den Ausgleich herstellen. Beim 3:6 nach fast 20 Minuten hatte Patrick Jahn genug gesehen und beorderte seine Mannen zu Auszeit. Doch auch danach wurde es nicht besser und der Rückstand wuchs bis auf 4:9 an. Dabei waren die Hausherren keinesfalls die tonangebende Mannschaft. Sie verwerteten einfach nur ihre Gelegenheiten. Lediglich sieben Treffer sollten den Ziegelheimern im ersten Durchgang gelingen und beim 7:14 aus Sicht des LSV ging es erst einmal in die Kabinen.

Nach der Pause musste man meinen, man sieht ein zweites Spiel. Denn die LSV Mannschaft aus dem ersten Durchgang war anscheinend in der Kabine geblieben. Wie ausgewechselt spielte man im zweiten Durchgang und nach vier Minuten hatte Max Harles beim 11:15 zumindest den Anschluss ein wenig wieder hergestellt. Nach zehn Minuten hatte der LSV nun bereits so viele Treffer erzielt, wie in der gesamten ersten Halbzeit zusammen (14:18). Doch auch hier verpasste man es erneut die Hausherren noch mehr unter Druck zu setzen und war in den entscheidenden Momenten einfach nicht clever genug. Statt dessen konnten die Behringer mit drei Treffern in Folge den Vorsprung zur Pause wieder herstellen (14:21). Dem LSV fehlte es auch in der zweiten Halbzeit an der nötigen Aggressivität in der Abwehr, um die Gastgeber noch einmal richtig unter Druck zu setzen. Und dennoch, und vor allem weil Kevin Bauer und Alexander Rink ihre Vorderleute im Spiel hielten, war man acht Minuten vor dem Ende so nah dran wie lange nicht mehr in dieser Partie (20:23). Doch auch hier fehlte es dem LSV wieder an der nötigen Kaltschnäuzigkeit und die nächsten Treffer gehörten den Gästen. Den Kampf konnte man dem LSV aber auf keinen Fall absprechen und Collin Köblitz verkürzte noch einmal auf zwei Treffer zum 22:24. Nach einer fragwürdigen Zeitstrafe gegen Max Harles sorgten dann die Behringer aber für die Entscheidung und beim 28:23 90 Sekunden vor dem Ende waren die Messen gelesen.

Der LSV hatte es wieder verpasst seine PS über 60 Minuten auf die Straße zu bringen und sich für eine starke zweite Halbzeit zu belohnen. Dies hatte man eindeutig im ersten Durchgang verpasst. Nun heißt es in den letzten fünf Partien alles reinzulegen um den Abstieg in die Landesliga zu verhindern.
Nico Stötzner

LSV: Bauer, Rink; Harles (3), Köblitz (6), Thieme, Heinig (2), Moritz (4), Ohme, Winter, Wunderlich (3), Pörsel, J.Krause (3), M.Krause (3)