Am vergangenen Samstag begingen unsere LSV Frauen das letzte Punkspiel der Saison. Und es ging um nichts geringeres als um den Aufstiegt in die Thüringenliga. Zu Gast war die SG Apolda/Großschwabhausen II, zu dem Zeitpunkt Platz vier der Tabelle. Eigentlich war es ein Spiel, bei dem 2 sichere Punkte erwartet wurden, denn in der Hinrunde besiegte man die SG mit einem 17:21 trotz dünner Bank. Dass es sich diesmal ähnlich abspielen sollte, wurde den Damen des LSV erst Freitagabend so richtig bewusst. Denn statt einer breit aufgestellten Bank waren unsere Frauen nur zu acht. Die Torgaranten Eileen Herziger und Maria Erler waren urlaubsbedingt oder arbeitsbedingt verhindert. Die beiden Kreisläuferinnen Franziska Golon und Luisa Krause waren krank oder wurden zum Junggesellinnenabschied entführt. Ebenfalls fiel Allrounder Isabel Harles kurzfristig aus und schon waren es nur noch acht Kämpfer, die sich dem Gegner stellten. Jetzt musste man zeigen, dass man sowohl die körperlichen als auch die mentalen Voraussetzungen für die Thüringenliga besitzt. Denn auf der Bank nahm nur eine Auswechselspielerin platz. Auch Trainer Patrick Luding sah sich der Herausforderung gegenüber, eine funktionierenden Mannschaft aufs Parkett zu bringen, denn nur 3 Spieler konnten am Ende 60 Minuten auf angestammter Position spielen und darunter zählte auch das Tor. Unsere Frauen mussten also absolute Flexibilität unter Beweis stellen und das taten sie am Ende auch. Wenn ich hier allerdinge von „am Ende“, meine ich das auch so. Denn bis zur 48. Minute lagen die LSV Damen mit bis zu 4 Toren hinten.

Direkt in der 1. Minute legten die Gäste mit dem ersten Treffer vor. Doch Lena Kipping legte direkt nach und glich zum 1:1 noch in derselben Minute aus. Wie zu Beginn erwähnt, war diesmal ein bisschen Improvisation angesagt und so haperte es am Anfang ein bisschen im Zusammenspiel von Abwehr und Torfau und Apolda zog durch 2 perfekt platzierte Würfe von Lily Sophie Heinemann, die insgesamt noch 9 weiter Tore machte und damit absolut spielentscheident war. Es dauerte aber nicht lange und die gefürchtete Ziegelheimer Abwehr stand wie gewohnt. Doch so gut wie es in der Abwehr funktionierte, so wenig wollte im Angriff gelingen. Egal von welcher Position, aus welchem Winkel oder Entfernung die LSV Schützinnen auch warfen, der benötigte Erfolg scheiterte an der gegnerischen Torfrau. Und so zogen die Apoldaer Damen bis zur Halbzeit mit 11:14 davon.

Mit hängenden Köpfen ging es zum ersten Mal zuhause mit Rückstand in die Kabine. Was könnte man anders machen, wie könnte man den Angriff noch umstellen und wie bekommt man die beiden Heinemann Geschwister in den Griff. Viele Alternativen gab es ja nicht und doch schaffte es Trainer Patrick Luding irgendwie die „Mädels“ weiter zu motivieren, denn wer glaubte, die LSV Frauen gaben sich jetzt geschlagen, der irrte sich. Mit unermüdlichem Willen und allen Kraftreserven, die sie zur Verfügung hatten, kämpften sie weiter. Jetzt klappte auch langsam aber sicher immer mehr. Die ersehnten Tore fielen. Hannah Kirmse, Scady Wagner, Anne Erler, Stephanie Hohlfeld, Lena Kipping und Laura Neyer trafen jetzt endlich erfolgreich das Tor und auch Torfrau Tina Grünler bekam jetzt deutlich öfter den Ball zu greifen und verhinderte so, dass Apolda weiter davon zog. In der 45. Minute platze dann endgültig der Knoten und die LSV Frauen zeigten, wer in der Wieratalhalle wirklich das Sagen hat. Mit 2 erfolgreichen Abschlüssen von Hannah Kirmse und Stephanie Hohlfeld kamen die Damen auf 18:19 ran. In der 48. Minute endlich der Ausgleich durch Kreisläuferin Laura Neyer! Die Fans in der Halle, die bis jetzt nicht viel Grund zum Jubeln hatten, trieben jetzt ihre Frauen an. Innerhalb von 3 Minuten setzen sich die Hausherren durch weitere Treffer von Laura Neyer, Stephanie Hohlfeld und Lena Kipping mit 22:19 ab. Die Abwehr stand wie ein Bollwerk und Apolda machte endlich die Fehler, die der LSV benötigte. Auf beiden Seiten waren die Spielerinnen am absoluten Limit und es war klar, dass die letzten 10 Minuten absolut ekelig werden würden. Mit schier unbändigem Willen kämpften die LSV Frauen und es klingelte ein ums andere Mal im gegnerischen Kasten. Die beiden finalen Tore zum 28:23 Siegt erzielte Scady Wagner, indem sie die Abwehr austanzte und vom Kreis aus abschloss. Am Ende zeigte sich die große Stärke der LSV Frauen, Torgefahr aus jeder Position. So viel individuelle Klassen, dass man nicht auf eine „Stammposition“ festgenagelt ist, sondern überall trifft.

Und dann war es endlich so weit, Abpfiff. Jubel, tosender Applaus, Freudenschreie und Freudentränen und eine absolut extatische Stimmung! Die LSV Frauen schaffen das fast Unmögliche. 48 Minuten Rückstand, kaum Wechselmöglichkeit und irgendwie spielte jeder mal auf jeder Position und doch holen sie am Ende die beiden Punkte! Die Sensation ist geschafft. Nach nur einer Saison in dieser Konstellation und mit diesem Trainer schaffen die LSV Damen den Aufstiegt in die Thüringenliga. Sie haben vom ersten Tag an gekämpft, sind als Mannschaft zusammen gewachsen und jetzt heißt es auf zu neuen Abenteuern, zu einer neuen Herausforderung.

Wir bedanken uns auch ganz herzlich bei unseren Fans und wir freuen uns schon sehr darauf, mit euch in die neue Saison zu starten!

Es spielten:

Lena Kipping(2), Anne Erler(7), Laura Neyer(2), Hannah Kirmse(8), Stephanie Hohlfeld(6), Scady Wagner(3), Jolina Edel, Tina Grünler(Tor)