LSV Ziegelheim – HSV Weimar 32:35 (17:19)

Mit einer knappen Niederlage sind die Ziegelheimer Handballer am Samstagabend in das Handballjahr 2024 gestartet. Gegen die favorisierten Gäste aus Weimar zeigte sich die Jahn – Sieben im Angriff verbessert. Auch wenn nicht alle klaren Möglichkeiten den Weg ins Tor fanden, war zu erkennen, dass der Mannschaft die Spielpause gut getan hat. Das Problem an diesem Tag lag allerdings eindeutig in der Defensive, wo man zu spät den Weg aus der Abwehrreihe auf die wurfgewaltigen Gästespieler fand. Lag der LSV im zweiten Durchgang bereits mit fünf Treffern im Hintertreffen, kämpfte man sich in der 56. Spielminute beim 32:32 zurück ins Spiel, versäumte es aber dann in Führung zu gehen und so die Gäste unter Druck zu setzen. Am Ende musste man die beiden Punkte nicht ganz unverdient auf die Reise nach Weimar schicken. LSV – Trainer Patrick Jahn meinte zum Spiel: „Wir haben das Spiel heute in der Abwehr verloren. 19 Gegentore in einer Halbzeit sind einfach zu viel. Wir waren zu passiv und Weimar zu viel Raum gegeben, was diese ausgenutzt haben. Und trotzdem haben wir heute weniger Fehler, wie in den Spielen zuvor gemacht und sind gut in den Gegenstoß gekommen.“

Mit einem vollen Kader kam der LSV gut ins Spiel und konnte gleich zum 2:0 vorlegen. Nachdem auch die Gäste ihren Rhythmus gefunden hatten, sollte sich ein offener Schlagabtausch in den ersten dreißig Minuten entwickeln, bei denen vor allem die Angriffsreihen das Spiel dominieren sollten. Der LSV suchte zum Beginn meist den erfolgreichen Abschluss über Kreisläufer Andre´ Heinig. Und auch Ronny Wunderlich startete von Rechtsaußen oder vom Strafwurfpunkt zielsicher ins neue Handballjahr. Jedoch war schon jetzt zu erkennen, dass man diese Partie über die Defensive gewinnen muss. Der LSV verpasste es hier im ersten Durchgang die Rückraumspieler der Gäste frühzeitig in Empfang zu nehmen. Und auch den Kreisspieler der Gäste bekam man nicht in den Griff. Nach dem 10:10 durch Jonas Krause, konnten sich der HSV erstmals deutlicher absetzen (10:13). Doch die Hausherren kämpften sich mit einem Doppelschlag von Collin Köblitz und einem Treffer von Max Harles zurück ins Spiel (13:13). Anschließend dezimierte der LSV sich aber selbst, kassierte drei Zeitstrafen in kürzester Zeit und sah sich plötzlich wieder mit 13:17 im Hintertreffen. Doch bereits zur Pause war man nach einigen Fehlern der Gäste wieder auf 17:19 dran.

Auch der zweite Durchgang startete umkämpft. Die Gäste hielten zunächst ihren Vorsprung konstant und der LSV blieb im Spiel. Moritz Krause war es, der zum Anschlusstreffer traf (22:23). Doch jedes Mal, wenn sich die Ziegelheimer mit viel Kraftaufwand zurückgekämpft hatten, kam wieder ein kleiner Bruch ins Spiel, welchen die Gäste ausnutzten und wieder auf 22:26 enteilen konnten. Beim 23:28 betrug der Rückstand dann erstmals sogar fünf Tore. Doch der LSV steckte nicht auf und vor allem die erfahrenen Spieler mit Marcel Jahhn, Andre´ Heinig und Steffen Moritz übernahmen nun die Verantwortung und konnten verkürzen. Nach dem vierten Ziegelheimer Treffer in Folge durch Collin Köblitz zum 28:29 war der LSV endgültig zurück im Spiel. Steffen Moritz war es dann, welcher sieben Minuten vor dem Ende den Ausgleich zum 30:30 herstellen konnte. Collin Köblitz schaffte dann vier Minuten vor dem Ende unter dem großen Jubel der Ziegelheimer Fans das 32:32. Bis zum Ende der Partie verpasste es der LSV in Führung zu gehen, welche nun die Gäste erneut übernahmen. Dreißig Sekunden vor dem Ende sollte dann der entscheidende Treffer für die Gäste fallen, welche nicht ganz unverdient beide Punkte mit auf die Heimreise nahmen.

Der LSV hatte es zum wiederholten Male in dieser Spielzeit verpasst sich für eine gute Leistung und einen großen Kraftaufwand zu belohnen und ist spätestens nach dieser Niederlage mittendrin im Kampf um die Nicht – Abstiegsplätze. Und dabei werden die Aufgaben in den nächsten Wochen mit dem Heimspiel gegen Spitzenreiter Mühlhausen und dem Auftritt in Goldbach nicht einfacher.
Nico Stötzner

LSV: Bauer, Rink; Harles (3), Köblitz (10), Thieme, Heinig (6), Moritz (3), Ohme, Winter, Wunderlich (6/2), Pörsel, J.Krause (1/1), Jahn (2/1), M.Krause (1)